nach 960
Die bäuerliche Dynastie der Piasten gründet unter ihrem Führer Mieszko in der Gegend von Gnesen eine erste polnische prostaatliche Struktur.
966
Miesko I. wird anläßlich seiner Heirat mit der böhmischen Premyslidentochter Dubravka getauft. Die Christianisierung Polens erfolgt von Prag aus.Miesko I. wird anläßlich seiner Heirat mit der böhmischen Premyslidentochter Dubravka getauft. Die Christianisierung Polens erfolgt von Prag aus.
1000
Der Piastenfürst Boleslaw I. trifft sich mit Kaiser Otto III. am Grab des hl. Adalbert in Gnesen und gründet dort die erste christliche Kirchenprovinz in Polen. Breslau wird als Bistum der Metropolie Gnesen unterstellt.
1138
Schlesien wird ein selbständiges Teilfürstentum innerhalb der polnischen Senioratsverfassung der Piastendynastie.
1201-1238
Unter Heinrich I., Herzog von Schlesien, beginnt die systematische Ansiedlung von Deutschen und Wallonen. Bis 1350 werden in Schlesien 120 Städte gegründet und über 1200 Dörfer angelegt.
1241
Mongolenschlacht bei Liegnitz. Ein deutsch-polnisches Ritterheer wird von den Mongolen vernichtet, Schlesien aber anschließend nicht besetzt.
1335
Polen verzichtet im Vertrag von Trentschin (Visegrad) endgültig zugunsten Böhmens auf Schlesien, das von da an als der „böhmischen Krone“ inkorporiertes Land zum Heiligen Römischen Reich gehörte und in mehrere Teilherzogtümer aufgespalten war.
1526
Durch einen Erbfall erhalten die Habsburger Böhmen und damit auch Schlesien.
1528-36
Die meisten schlesischen Herzogtümer schließen sich dem Protestantismus an.
Jan. 1584
Einführung des Gregorianischen Kalenders in Schlesien.
1618-1648
Dreißigjähriger Krieg. Der Westfälische Friede (1648) gewährte den Evangelischen in den schlesischen "Erbfürstentümern" drei "Friedenskirchen" vor Schweidnitz (erbaut 1656/57), Jauer und Glogau.
01.09.1707
Mit der Altranstädter Konvention erhalten die evangelischen Einwohner Schlesiens Erleichterungen bei der Ausübung ihres Glaubensbekenntnisses.
25.10.1720
Die schlesischen Stände erkennen im Fürstensaal des Breslauer Rathauses die Pragmatische Sanktion (Hausgesetz) des Habsburgers Karl VI. von 1713 an. Karl VI. (1685-1740) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Erzherzog von Österreich, König von Ungarn und als Karl II. König von Böhmen. Nur durch dieses Gesetz war auch seine Tochter Maria Theresa zur Erbfolge berechtigt.
20.10.1740
Tod Karls VI. Mit Karl VI. erlosch das Haus Habsburg im Mannesstamm.
1740-1742
Erster Schlesischer Krieg. Er beginnt mit dem Einmarsch des preußischen Königs Friedrich II. am 16.12.1740 in Schlesien und endet mit dem Friedensvertrag vom 28.07.1742. Dadurch erhält Preußen fast 90% Schlesiens und die Grafschaft Glatz.
1744-45
Zweiter Schlesischer Krieg. Er ist einerseits Teil des Österreichischen Erbfolgekrieges, andererseits ein zwischen Preußen und Österreich geführter Krieg um die Vorherrschaft in Schlesien. Im Juni 1745 marschieren österreichische Verbände in Schlesien ein. Daraufhin kommt es am 4. Juni zur Schlacht bei Hohenfriedeberg (Striegau). Am 25. Dezember 1745 endet der Krieg mit dem Friedenschluss in Dresden.
1756-63
Der Siebenjährige Krieg (Dritter Schlesischer Krieg). 1755/56 entsteht ein Bündnis zwischen Russland, Österreich und Frankreich. Daraufhin fällt Preußen Ende August 1756 in Sachsen ein. Der Krieg wird beendet mit dem Friedensvertrag vom 15.02.1763.
1764
Die ab 1741 errichteten evangelischen Gotteshäuser, bisher "Bethäuser" genannt, dürfen sich "Kirche" nennen.
17.08.1786
Tod von Friedrich II. (Der Große).
01.05.1804
Die Dorfpolizeiordnung und die Dorfschulzeninstruktion für Schlesien und die Grafschaft Glatz werden beschlossen. (Entspricht Gemeindeverfassungsgesetzen. Gültig bis zur Landgemeindeordnung vom 03.07.1891)
1806
Eroberung Schlesiens durch Napoleon.
1807/08
Das Amt des schlesischen Provinzialministers (direkt dem König unterstellt) wird abgeschafft. Die bisherigen Kammern werden Regierungen und die Verwaltung wird aufgeteilt in zwei Regierungsbezirke: Breslau und Liegnitz (Liegnitz für das zu dieser Zeit besetzte Glogau). Die Oberamtsregierungen werden zu Oberlandesgerichten. Das Amt des Regierungspräsidenten in Breslau wird gekoppelt mit dem Amt des Oberpräsidenten für die gesamte Provinz.
28.08.1808
Die neue preußische Städteordnung tritt in Kraft. Die Städte erhalten die von Friedrich II. abgeschaffte Selbstverwaltung zurück. U.a. werden die Bürgermeister ab jetzt nicht mehr benannt, sondern gewählt.
1810
Säkularisation (Verstaatlichung kirchlichen Besitzes).
02.11.1810
Edikt zur Einführung von Gewerbefreiheit und Gewerbesteuer.
11.03.1812
Edikt zur Einführung von Gewerbefreiheit und Gewerbesteuer.
1813
Von Schlesien geht die Erhebung gegen Napoleon in den sog. "Befreiungskriegen" aus. In Breslau erläßt am 17.03.1813 König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf "An mein Volk", hier stiftet er das "Eiserne Kreuz", in Rogau bei Zobten wird das Lützowsche Freikorps geweiht, die Bildung einer Landwehr wird angeordnet.
1816
Von der Gesamtbevölkerung Schlesiens (ca. 2 Mill.) leben 39,2% im Reg.-Bez. Breslau, 33,8% im Reg.-Bez. Liegnitz und 27,0% im Reg.-Bez. Oppeln.
01.05.1816
Territoriale Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in Preußen (Gesetz vom 30.4.1815). Es werden nun 4 Regierungsbezirke in Schlesien gebildet: der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach
17.08.1786
Tod von Friedrich II. (Der Große).
01.06.1794
Das "Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" tritt endgültig in Kraft.
01.05.1804
Die Dorfpolizeiordnung und die Dorfschulzeninstruktion für Schlesien und die Grafschaft Glatz werden beschlossen. (Entspricht Gemeindeverfassungsgesetzen. Gültig bis zur Landgemeindeordnung vom 03.07.1891
1806
Eroberung Schlesiens durch Napoleon
1807/08
Das Amt des schlesischen Provinzialministers (direkt dem König unterstellt) wird abgeschafft. Die bisherigen Kammern werden Regierungen und die Verwaltung wird aufgeteilt in zwei Regierungsbezirke: Breslau und Liegnitz (Liegnitz für das zu dieser Zeit besetzte Glogau). Die Oberamtsregierungen werden zu Oberlandesgerichten. Das Amt des Regierungspräsidenten in Breslau wird gekoppelt mit dem Amt des Oberpräsidenten für die gesamte Provinz.
28.08.1808
Die neue preußische Städteordnung tritt in Kraft. Die Städte erhalten die von Friedrich II. abgeschaffte Selbstverwaltung zurück. U.a. werden die Bürgermeister ab jetzt nicht mehr benannt, sondern gewählt.
1810
Säkularisation (Verstaatlichung kirchlichen Besitzes).
02.11.1810
Edikt zur Einführung von Gewerbefreiheit und Gewerbesteuer.
11.03.1812
Gesetz zur bürgerlichen Gleichstellung der Juden.
1813
Von Schlesien geht die Erhebung gegen Napoleon in den sog. "Befreiungskriegen" aus. In Breslau erläßt am 17.03.1813 König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf "An mein Volk", hier stiftet er das "Eiserne Kreuz", in Rogau bei Zobten wird das Lützowsche Freikorps geweiht, die Bildung einer Landwehr wird angeordnet.
1816
Von der Gesamtbevölkerung Schlesiens (ca. 2 Mill.) leben 39,2% im Reg.-Bez. Breslau, 33,8% im Reg.-Bez. Liegnitz und 27,0% im Reg.-Bez. Oppeln.
01.05.1816
Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach
08.04.1820
Der Regierungsbezirk Reichenbach wird aufgelöst.
01.01.1874
Die Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13.12.1872 tritt in Kraft. U.a. wird die Polizeigewalt der Gutsherren und das traditionelle Amt des Erbschulzen aufgehoben. Der Gemeindevorsteher wird in Zukunft in der Gemeinde gewählt. Zwischen der Verwaltung der Ortsgemeinden und der des Kreises werden sogenannte Amtsbezirke geschaffen, welche mehrere Gemeinden umfassen. Der Amtsvorsteher ist dabei ein benannter Beamter.
1905
Volkszählung in Schlesien vom 01.12.1905. Schlesien hat 4,9 Mill. Einwohner (davon sind 1.867.459. Protestanten und 2.082.084 Katholiken). Reg.-Bez. Breslau (24 Kreise): 1.773.879 Einwohner (Breslau 1871: 207.997, 1905: 470.904), Reg.-Bez. Liegnitz (21 Kreise): 1.133.145 Einwohner, Reg.-Bez. Oppeln (19 Kreise): 1.868.146 Einwohner.
14.10.1919
Der Regierungsbezirk Oppeln wird zur selbständigen Provinz Oberschlesien erhoben. Die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz bildeten die Provinz Niederschlesien
1921
Im Zeitraum 1919-21 werden drei polnische Versuche, Oberschlesien gewaltsam zu annektieren, abgewehrt. Am 20. März 1921 wird in Oberschlesien eine Volksabstimmung um die Zukunft Oberschlesiens durchgeführt. Es entscheiden sich 60% für den Verbleib bei Deutschland, 40% votieren für einen Anschluss an Polen. Trotzdem erfolgt durch den Genfer Schiedsspruch vom 20.10.1921 und mit Wirkung zum 15.06.1922 eine Teilung, die den größten Teil des schlesischen Industriegebietes an Polen fallen lässt. Deutschland verliert 3213 km² mit 893.000 Einwohnern, 92% der gesamten oberschlesischen Kohlevorkommen, 53 von 67 Steinkohlegruben, 22 von 37 Hochöfen, 10 von 15 Zink- und Bleierzgruben, alle 7 Eisenerzgruben sowie alle 24 Zink- und Bleihütten.
30.09.1928
Endgültige Eingliederung der Gutsbezirke in die Landgemeinden. Meist, aber nicht immer, werden die Gutsbezirke an die gleichnamigen Gemeinden angegliedert.
01.10.1932
Eine große Verwaltungsreform tritt in Kraft. Kreise werden aufgelöst und teilweise zusammengeschlossen.
1933
Die Provinzen Nieder- und Oberschlesien bekommen einen gemeinsamen Oberpräsidenten.
01.01.1934
Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15.12.1933. U.a. werden die Stadtgemeinden in Städte umbenannt.
01.04.1935
Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30.01.1935. U.a. werden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt.
01.04.1938
Die Provinz Oberschlesien wird aufgelöst und in die Provinz Schlesien als Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert.
01.09.1939
Mit dem Überfall auf Polen beginnt Deutschland den 2. Weltkrieg.
01.04.1941
Es wird aus dem Regierungsbezirk Oppeln, vergrößert durch das Kattowitzer Gebiet, wieder eine selbständige Provinz Oberschlesien mit der Hauptstadt Kattowitz und den Regierungsbezirken Oppeln und Kattowitz gebildet.
ab 1945
Schlesien kommt, entsprechend den Beschlüssen von Jalta und Potsdam, unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wird vertrieben.
Quelle: GenWiki
Nach dem Zweiten Weltkrieg behandelten die Alliierten auf der Potsdamer Konferenz Deutschland in den Grenzen von 1937. Das östlich der Oder-Neiße-Linie gelegene Gebiet der Provinz Schlesien wurde 1945 unter polnische Verwaltung gestellt. Entsprechend der getroffenen Vereinbarung sollte die endgültige Festlegung der Grenze zwischen dem vereinten Deutschland und Polen einer abschließenden Friedenskonferenz vorbehalten bleiben. Nach Übernahme der Verwaltung durch polnische Stellen wurde dieser größere Teil Schlesiens administrativ in den polnischen Staat eingegliedert, die deutschen Ortsnamen wurden entfernt und die deutsche Bevölkerung größtenteils vertrieben oder polonisiert.
Ein Teil der damals 4,5 Millionen Schlesier floh ab Anfang 1945 vor der anrückenden Roten Armee. Ab dem Frühsommer 1945 wurde die Vertreibung der Deutschen von polnischen Stellen organisiert. Die hierzu erlassenen Bierut-Dekrete ermöglichten die Einziehung des gesamten beweglichen und unbeweglichen Eigentums von Personen deutscher Nationalität zugunsten des polnischen Staates.
Da die neue polnische Verwaltung zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs gefestigt war, konnten im Sommer 1945 jedoch auch viele geflohene Schlesier zunächst wieder in ihre Heimat zurückkehren, bevor sie in den Jahren 1946 und 1947 endgültig vertrieben wurden. Rund 1,2 Millionen Deutsche in Oberschlesien und etwa 150.000 in Niederschlesien entgingen der Vertreibung zunächst ganz. Der Grund war im Falle der Oberschlesier die nicht eindeutige nationale Identität (Zweisprachigkeit, „schwebendes Volkstum“), im Falle der nicht vertriebenen Niederschlesier ihre Nützlichkeit als Facharbeiter, insbesondere im Bergbau um die Städte Waldenburg und Neurode. Die weitaus meisten dieser deutschen Niederschlesier siedelten in den Jahren 1958 bis 1960 in die Bundesrepublik Deutschland aus, zum kleineren Teil in die DDR
Im dann polnischen Teil Schlesiens wurden meist Polen aus Zentralpolen und aus dem ehemaligen Ostpolen neu angesiedelt. Hinzu kamen mehrere Zehntausend der zwischen April und Juli 1947 im Rahmen der Aktion Weichsel (Akcja Wisła) aus Südostpolen umgesiedelten, bzw. von Polen vertriebenen Ukrainer, und Polen aus Bosnien, Rumänien und Frankreich, auch griechische Kommunisten. Auch mehr als 100.000 polnische Juden kamen nach Niederschlesien, die meisten von ihnen wanderten später in den Westen und nach Israel aus.
Die Gebiete Schlesiens, die bis zum Münchner Abkommen von 1938 Bestandteil der Tschechoslowakei waren, also die durch dieses Abkommen an Deutschland gekommenen sudetendeutschen Gebiete des früheren Österreich-Schlesien, aber auch das Gebiet am linken Ufer der Olsa mit dem Westteil von Teschen und das Hultschiner Ländchen, gehörten ab 1945 zur wiedererstehenden ČSR.
Am 6. Juli 1950 hatten die DDR und die Volksrepublik Polen im Görlitzer Abkommen die Oder-Neiße-Grenze als Staatsgrenze anerkannt. Mit Inkrafttreten des Grenzvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen am 14. November 1990 kam der östlich der Neiße gelegene Teil des früher preußischen Schlesiens völkerrechtlich endgültig zur Republik Polen. Bei der Neugliederung der Woiwodschaften 1999 wurden die historischen Grenzen Schlesiens teilweise wieder berücksichtigt.
Das polnische Schlesien ist heute hauptsächlich in die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln und Schlesien eingeteilt, kleine Teile gehören zur Wojewodschaft Lebus sowie zu den Woiwodschaften Groß- und Kleinpolen.
Im Januar 2005 verabschiedete der Sejm ein neues Minderheitengesetz. Danach wurde es in etwa 20 Gemeinden in Oberschlesien mit mehr als 20 % deutschsprachigem Bevölkerungsanteil möglich, eine zweisprachige Ortsbeschilderung und Deutsch als Verwaltungshilfssprache einzuführen.
Der bei Deutschland verbliebene Teil des ehemals in der Provinz Schlesien verwalteten preußischen Anteils der Oberlausitz verteilt sich heute nach mehreren Kreisgebietsreformen auf die sächsischen Landkreise Bautzen und Görlitz sowie auf den brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.